Unser Dorf

       

 

Obwohl Banfe 1329 erstmals urkundlich erwähnt wird, ist sich die Heimatforschung einig, dass der Ort mit großer Wahrscheinlichkeit zu den ältesten Siedlungen Wittgensteins gehört. Bodenfunde, wie das Steinbeil aus der "Wachtel" und Topf- und Schüsselfragmente aus dem "Auerbach", belegen außerdem die Anwesenheit von Menschen schon vor 4000 und 2000 Jahren im Gebiet des heutigen Dorfes.

Einen anderen Hinweis auf Bedeutung und Alter gibt die Nennung der Banfer Kapellengemeinde und der damals am heutigen Platz der Kirche vorhandenen Kapelle im Jahre 1492, die zur Urpfarrei Feudingen gehörte und im 16. Jahrhundert sogar eine eigene Parochie (Kirchengemeinde) mit einem eigenen Pfarrer bildete. Eine Katastrophe besonderer Art traf Banfe mit der großen Feuersbrunst vom 16. April 1793, bei der fast das ganze Dorf vernichtet wurde.

Nach einer kurzen Zugehörigkeit zum Großherzogtum Hessen-Darmstadt wurde Wittgenstein 1816 preußisch und 1841 in die fünf Ämter Arfeld, Banfe, Berghausen, Erndtebrück, Girkhausen und die beiden amtfreien Städte Berleburg und Laasphe aufgeteilt. Das frühere Amtsgebäude befindet sich heute in Privatbesitz, da das Amt Banfe am 01. Oktober 1932 aufgelöst worden ist. Als Ersatz für die alte, zum Teil eingestürzte Kapelle wurde unter größeren finanziellen Opfern 1876/77 die heutige Banfer Kirche gebaut.

Am 01. August 1895 erfolgten die Loslösung der Ortschaften Banfe und Herbertshausen von der Mutterkirche Feudingen und die Bildung einer selbständigen Kirchengemeinde.

Zur langsam einsetzenden Aufwärtsentwicklung des Ortes trugen der Bau der so genannten "Kunststraße" 1863 und die Einführung des elektrischen Stromes 1921/22 bei. Nachdem schon im vorigen Jahrhundert und früher Schulen bestanden hatten, wurde 1904 das heutige Schulgebäude errichtet. Leider haben besonders die zwei Weltkriege Rückschläge gebracht und forderten schmerzliche Verluste an Menschenleben.

Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges fanden auch aus dem deutschen Osten Vertriebene in Banfe eine neue Heimat.

Schon früh begann die Gründung vieler Banfer Vereine, deren Arbeit sich bis in unsere Zeit zum Wohle des Ortes fortgesetzt hat.

Mit Einrichtung des Heimatmuseums 1965, dem Bau des Hauses "Emmaus" 1993 und dem Bau einer neuen Festhalle 2001 des Vereins für Kultur, Sport und Freizeit wurden weitere wichtige Vorhaben innerhalb des über 1500 Einwohner zählenden Dorfes Banfe verwirklicht.

Werner Schmidt