Gänsehautmomente gab es am Sonntag, als der Frauenchor Banfe
zum 50. Vereinsbestehen einige wunderschöne Lieder im voll besetzten Haus
Emmaus vortrug – zum Beispiel das von ihrem unvergessenen Ehrenchorleiter und
Chorgründer Helmut Schmidt sen. komponierte „Banfelied“. Da staunte der selbst
so erfahrene Sänger Andreas Müller, zugleich Landrat, nicht schlecht. „Ihr seid
ein echter Vorzeigechor, außerordentlich erfolgreich mit äußerst sympathischen
Sängerinnen.“ Ohne Zweifel sei der Frauenchor Banfe einer der besten Chöre in
der Region. Dass das nicht ohne die „Kaiserin“ geht, das hatte sich sogar bis
ins Kreishaus herumgesprochen. „Ist das nicht die ohne Schuhe“, fragte Andreas
Müller nach Katja Kaiser und erinnerte an den Meisterchorauftritt in Werl, als
der Chorleiterin die Schuhe drückten und sie diese kurzerhand während des
Auftritts vor den Augen der Jury auszog.
Landtagsabgeordnete Anke Fuchs-Dreisbach war sich sicher, dass genau von so einem
Banfer Frauenchor die Gründerväter geträumt hätten: „Ihr seid immer da, wo
guter Chorgesang gewünscht wird.“ Den Gratulanten schloss sich auch
Bürgermeister Dr. Torsten Spillmann an, der feststellte: „Der Frauenchor Banfe
passt in die Welt und engagiert sich sehr stark für die Dorfgemeinschaft.“ Dass
man in der 50-jährigen Geschichte nur drei Vorsitzende gehabt habe und dazu
eine langjährige Chorleiterin, spreche für die Kontinuität. Christian Dellori
überbrachte als Vorsitzender des Sängerkreises Wittgenstein eine Urkunde des
Chorverbands NRW - dort, wo die Banferinnen inzwischen gut bekannt sind. Denn
immerhin tragen sie den Titel „Meisterchor“ ununterbrochen seit sage und
schreibe 25 Jahren. Ein sehr schönes Programm stellten die Frauen zu ihrem 50. Geburtstag
auf die Beine. Mit „Dies ist der Tag“ eröffneten die Sängerinnen den Vormittag,
das Gründungslied „Wiegenlied“ folgte. Nach dem „Vater unser“, das der
Frauenchor unter Begleitung der heimischen Pianistin Kira Claudi aufführte,
sangen die „Banfer Mädels“ gemeinsam mit dem Männergesangverein „Ehre sei Gott
in der Höhe“. Herausragend war das Klavierspiel von Kira Claud. Die Banferin
hat den Frauenchor schon als Zwölfjährige am Klavier begleitet. Das liegt schon
14 Jahre zurück.
Am Sonntag reiste Kira Claudi extra aus ihrem Studienort Bonn an, um den Frauen
zu gratulieren und sie musikalisch zu begleiten. „Könnte ich mal so singen“ –
mit diesen Worten staunte mancher Besucher im Haus Emmaus, als Chorleiterin
Katja Kaiser ein Gesangssolo zum Besten gab. Humorvoll wurde es beim Vortrag
von Anneliese Ermert, die ihre Anekdoten in Gedichtform und teils auf „Platt“
darbot. Eine wunderbare Geste erfolgte, als die Gründungsmitglieder die kleine
Bühne betraten: Erika Messerschmidt, Luise roth, Inge kobusch, Edda Schäfer,
Elke Linke, Gertrud Dietrich und Renate Jung. Pfarrer Peter Meyer-Ullmann
brachte mit seinem Wort zum Geleit das Wirken des Banfer Frauenchors auf den
Punkt: Wenn ihr singt, bewirkt ihr was in den Menschen, denen ihr vorsingt. Im
Singen vollzieht sich heilsame Kraft, da geschieht Trost und Beruhigung.“ Wenn
Menschen zusammen singen, sei mehr Harmonie da. Gemeinsam einzustimmen,
verbinde den einen mit dem anderen. „Jede Stimme wird mit der anderen vereint.
Das verstärkt und vertieft die Gemeinschaft.“
Zum Abschluss warteten die Vorstände der Banfer Vereine mit einer Überraschung
auf. Unter Leitung von Pia und Torsten Heinrich hatte die 25-köpfige Gruppe
seit Wochen heimlich geprobt, um den Banfer Frauen zwei Lieder vorzusingen.
Auch das war ein Zeichen der Banfer Gemeinschaft, wie Frauenchor-Vorsitzende
Elvi Hassler erfreut feststellte. Ein gemeinsames Mittagessen rundete den
gelungenen Jubiläumstag der „Banfer Mädels“ ab.
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