Banfer Meister-Frauen feiern "50-Jähriges"

Landrat: "Ein echter Vorzeigechor"

Autor: Holger Weber (Redakteur) Bericht der Siegener Zeitung vom 20.01.2020

Gänsehautmomente gab es am Sonntag, als der Frauenchor Banfe zum 50. Vereinsbestehen einige wunderschöne Lieder im voll besetzten Haus Emmaus vortrug – zum Beispiel das von ihrem unvergessenen Ehrenchorleiter und Chorgründer Helmut Schmidt sen. komponierte „Banfelied“. Da staunte der selbst so erfahrene Sänger Andreas Müller, zugleich Landrat, nicht schlecht. „Ihr seid ein echter Vorzeigechor, außerordentlich erfolgreich mit äußerst sympathischen Sängerinnen.“ Ohne Zweifel sei der Frauenchor Banfe einer der besten Chöre in der Region. Dass das nicht ohne die „Kaiserin“ geht, das hatte sich sogar bis ins Kreishaus herumgesprochen. „Ist das nicht die ohne Schuhe“, fragte Andreas Müller nach Katja Kaiser und erinnerte an den Meisterchorauftritt in Werl, als der Chorleiterin die Schuhe drückten und sie diese kurzerhand während des Auftritts vor den Augen der Jury auszog.
Landtagsabgeordnete Anke Fuchs-Dreisbach war sich sicher, dass genau von so einem Banfer Frauenchor die Gründerväter geträumt hätten: „Ihr seid immer da, wo guter Chorgesang gewünscht wird.“ Den Gratulanten schloss sich auch Bürgermeister Dr. Torsten Spillmann an, der feststellte: „Der Frauenchor Banfe passt in die Welt und engagiert sich sehr stark für die Dorfgemeinschaft.“ Dass man in der 50-jährigen Geschichte nur drei Vorsitzende gehabt habe und dazu eine langjährige Chorleiterin, spreche für die Kontinuität. Christian Dellori überbrachte als Vorsitzender des Sängerkreises Wittgenstein eine Urkunde des Chorverbands NRW - dort, wo die Banferinnen inzwischen gut bekannt sind. Denn immerhin tragen sie den Titel „Meisterchor“ ununterbrochen seit sage und schreibe 25 Jahren. Ein sehr schönes Programm stellten die Frauen zu ihrem 50. Geburtstag auf die Beine. Mit „Dies ist der Tag“ eröffneten die Sängerinnen den Vormittag, das Gründungslied „Wiegenlied“ folgte. Nach dem „Vater unser“, das der Frauenchor unter Begleitung der heimischen Pianistin Kira Claudi aufführte, sangen die „Banfer Mädels“ gemeinsam mit dem Männergesangverein „Ehre sei Gott in der Höhe“. Herausragend war das Klavierspiel von Kira Claud. Die Banferin hat den Frauenchor schon als Zwölfjährige am Klavier begleitet. Das liegt schon 14 Jahre zurück.
Am Sonntag reiste Kira Claudi extra aus ihrem Studienort Bonn an, um den Frauen zu gratulieren und sie musikalisch zu begleiten. „Könnte ich mal so singen“ – mit diesen Worten staunte mancher Besucher im Haus Emmaus, als Chorleiterin Katja Kaiser ein Gesangssolo zum Besten gab. Humorvoll wurde es beim Vortrag von Anneliese Ermert, die ihre Anekdoten in Gedichtform und teils auf „Platt“ darbot. Eine wunderbare Geste erfolgte, als die Gründungsmitglieder die kleine Bühne betraten: Erika Messerschmidt, Luise roth, Inge kobusch, Edda Schäfer, Elke Linke, Gertrud Dietrich und Renate Jung. Pfarrer Peter Meyer-Ullmann brachte mit seinem Wort zum Geleit das Wirken des Banfer Frauenchors auf den Punkt: Wenn ihr singt, bewirkt ihr was in den Menschen, denen ihr vorsingt. Im Singen vollzieht sich heilsame Kraft, da geschieht Trost und Beruhigung.“ Wenn Menschen zusammen singen, sei mehr Harmonie da. Gemeinsam einzustimmen, verbinde den einen mit dem anderen. „Jede Stimme wird mit der anderen vereint. Das verstärkt und vertieft die Gemeinschaft.“
Zum Abschluss warteten die Vorstände der Banfer Vereine mit einer Überraschung auf. Unter Leitung von Pia und Torsten Heinrich hatte die 25-köpfige Gruppe seit Wochen heimlich geprobt, um den Banfer Frauen zwei Lieder vorzusingen. Auch das war ein Zeichen der Banfer Gemeinschaft, wie Frauenchor-Vorsitzende Elvi Hassler erfreut feststellte. Ein gemeinsames Mittagessen rundete den gelungenen Jubiläumstag der „Banfer Mädels“ ab.